Die Klassenfahrt ist eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, auf die sich die meisten Schüler und Schülerinnen freuen. Insbesondere in der Grundschule ist die Klassenfahrt jedoch häufig auch mit Aufregung verbunden, da sie oft die erste mehrtägige Trennung vom gewohnten Umfeld darstellt. Dann, aber auch bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es passieren, dass Heimweh auftritt. Für manche Schüler und Schülerinnen ist das die erste Konfrontation mit diesem Gefühl.
Für Lehrkräfte und andere Begleiter und Begleiterinnen ist es manchmal gar nicht so einfach, angemessen auf Heimweh zu reagieren. Wir von albaTours, Ihrem Profi für Klassenfahrten in Deutschland und ganz Europa, stellen Ihnen die wichtigsten Tipps vor, wenn Kinder auf Klassenfahrt vom Heimweh gepackt werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Wie entsteht Heimweh?
- Wie erkenne ich Heimweh?
- Vor der Klassenfahrt über Heimweh sprechen
- Schüler und Schülerinnen vor Ort unterstützen
- Kontakt zu den Eltern suchen
Das Wichtigste in Kürze
- Heimweh äußert sich unterschiedlich und kann auch körperliche Symptome hervorrufen.
- Lehrkräfte sollten Kinder mit Heimweh unbedingt ernst nehmen und überlegen, wie es dem Kind besser gehen kann.
- Eine Möglichkeit kann es sein, mit den Eltern zu telefonieren – das Kind abzuholen, sollte allerdings die letzte Option sein.
Wie entsteht Heimweh?
Gerade Kinder sind oft von vielen neuen Eindrücken und wenn alles anders ist, überfordert. Ihnen fehlt dann schnell Gewohntes, das Sicherheit schafft. Auf Reisen und Klassenfahrten nennen wir dieses Gefühl Heimweh. Dabei geht es bei dem Sehnen nach dem eigenen Zuhause weniger um den Ort an sich, sondern vielmehr um die geliebten Menschen und die bekannte Umgebung, die Geborgenheit vermitteln. Aber auch Langeweile kann zu Heimweh beitragen, beispielsweise wenn die Aktivitäten während der Klassenfahrt keinen Spaß machen, während daheim das Lieblingsspielzeug wartet.
Wie erkenne ich Heimweh?
Nicht immer können Schüler und Schülerinnen ihre Gefühle klar ausdrücken und ihr Heimweh kommunizieren. Als Lehrkraft sollten Sie deswegen besonders sensibel sein und genau hinschauen, ob hinter manchen Verhaltensweisen eventuell Heimweh stecken könnte. Während manche Kinder deutlich kommunizieren, dass sie gerne nach Hause möchten und weinen, reagieren andere Kinder mit Rückzug oder Wut und Aggressionen auf die unbekannte Gefühlslage. Aber auch körperliche Symptome können auf Heimweh hinweisen, zum Beispiel:
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Zahnschmerzen
- Schlafstörungen
- Übelkeit
Einige Kinder sind anfälliger für Heimweh als andere. Besonders Kinder, die gerade in einer schwierigen Situation sind, neigen zu Heimweh. Das kann zum Beispiel die Trennung der Eltern sein oder ein Todesfall. Aber auch schüchterne Kinder und solche, die noch nie von ihren Eltern getrennt waren, sollten Sie genau beobachten.
Vor der Klassenfahrt über Heimweh sprechen
Sprechen Sie im Unterricht über die bevorstehende Klassenfahrt und das, was die Kinder vor Ort erwartet. Manchen Schülern und Schülerinnen nimmt das die Angst, in einer unbekannten Situation zu sein. Zusätzlich bekommen die Kinder so ein Gefühl von Mitsprache und Beteiligung.
Auch das Thema „Heimweh“ können Sie im Vorfeld thematisieren. So schaffen Sie Sensibilität für Emotionen. Sollten Kinder auf Klassenfahrt Heimweh bekommen, können sie ihre Emotionen so möglicherweise besser akzeptieren und kommunizieren.
Auch Eltern sollten vor der Klassenfahrt mit ihren Kindern über Heimweh sprechen und überlegen, was sie bereits im Vorfeld tun könnten. Eltern sollten vor allem Stabilität und positive Gefühle im Hinblick auf die Klassenfahrt vermitteln.
Das Lieblingskuscheltier, ein Familienfoto oder eine kleine Botschaft der Eltern kann helfen, in der Ferne etwas Vertrautes zu haben. Obendrein können Eltern ihre Kinder darin bestärken, Vertrauen zu den Lehrkräften aufzubauen und sich bei Bedarf ihnen anzuvertrauen.
Schüler und Schülerinnen vor Ort unterstützen
Schüler und Schülerinnen, die während der Klassenfahrt Heimweh haben, sollten Sie im ersten Schritt vor allem ernst nehmen und ihnen suggerieren, dass Platz für ihre Emotionen ist. Sprechen Sie darüber, wie groß das Heimweh ist – so lernen Kinder, über Ängste zu sprechen und in sich hineinzufühlen. Finden Sie gemeinsam heraus, was dem Kind jetzt helfen könnte, sich besser zu fühlen. Wenn das Kind selbst keine Ideen hat, können Sie mit geeigneten Vorschlägen unterstützen.
Dabei hilft den meisten Kindern vor allem eins: Ablenkung. Besonders in den Zeiten zwischen den geplanten Programmpunkten können die Kinder ins Grübeln kommen, was das Heimweh zusätzlich verstärkt. Hier können Sie helfen, indem Sie freiwillige Angebote machen, die den Fokus wieder auf das Hier und Jetzt und die Freude im Moment legen. Helfen können insbesondere:
- kreative Tätigkeiten wie Malen, Basteln und Schreiben
- Achtsamkeitsübungen
- sportliche Aktivitäten und Sportspiele
- Spaziergänge und Aktivitäten in der Natur
- herausfordernde Aufgaben, die den Ehrgeiz wecken
Für viele Kinder mit Heimweh sind insbesondere die Abendstunden eine Herausforderung. Einerseits kehrt dann oft mehr Ruhe ein und die Aktivitäten werden heruntergefahren. Andererseits weckt die einbrechende Nacht ein besonderes Bedürfnis nach Geborgenheit. Für empfindsame Kinder können Sie deswegen ablenkende Abendbeschäftigungen anbieten:
- Lagerfeuer mit Stockbrot
- Kinoabend mit einem altersgerechten Film
- Spieleabend mit Gesellschaftsspielen, Quizzes und Ratespielen
- eine spannende Nachtwanderung
Auch ein gemeinsamer Tagesrückblick, indem jedes Kind ein Highlight des Tages kürt, kann helfen, den Fokus auf die positiven Aspekte zu lenken und das Heimweh ein bisschen besser zu bewältigen.
Kontakt zu den Eltern suchen
Wenn Sie das Heimweh nicht lindern können, ist es durchaus möglich, die Eltern zu kontaktieren. Eltern können ihr Kind am Telefon bestärken, mit seinem Heimweh umzugehen und zu probieren, Teil der Klassenreise zu bleiben. Vielen Schülern und Schülerinnen hilft es, mit vertrauten Personen über ihre Gefühle zu sprechen. Folgende Verhaltensweisen und Formulierungen können dabei hilfreich sein:
- Auf schöne Erlebnisse konzentrieren: „Erzähl mal, was du heute erlebt hast!” oder „Was steht denn morgen Tolles auf dem Programm?”
- Verständnis zeigen, aber nicht dramatisieren: „Ich verstehe, dass du uns vermisst. Das ist ganz normal auf einer Klassenfahrt.”
- Mut machen: „Ich weiß, dass du das schaffst! Denk daran, wie toll du dich gefühlt hast, als du zum ersten Mal alleine übernachtet hast.“
Vermeiden sollten Eltern hingegen, von Anfang an die Option des Abholens anzubieten. Das Kind würde sich sonst womöglich an diese Möglichkeit klammern und nicht versuchen, das Heimweh zu bewältigen. Eine vorzeitige Abholung sollte immer die letzte Option sein, wenn es wirklich nicht anders geht. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn durch das Heimweh starke körperliche Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen entstehen oder das Leid so groß ist, dass das Kind gar nicht mehr an den gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen kann.